Blogparade: Beyond Project Management

Christian hat hier bereits einen stimmigen Beitrag zum Thema veröffentlicht. Nach ein paar Tagen Grübelei möchte ich ebenfalls etwas zu Marcus Raitners Blogparade: Beyond Project Management beitragen und die bereits vorhandene Reihe guter Ideen würdigen.

“Wie soll die Zusammenarbeit von Menschen im 21. Jahrhundert gestaltet werden? Insbesondere wenn es um die überlebenswichtige Veränderung und Weiterentwicklung von Unternehmen geht?”[…]

Mit der Bisherigen Art der Zusammenarbeit gibt es offensichtlich (im Allgemeinen) Probleme? Aber wie entstehen diese Probleme? Möglichkeiten wären z.B.:

  • Unzufriedenheit eines Unternehmens: Die „Zahlen“ passen nicht. „Ziele“ werden nicht erreicht. Innovationskraft „verpufft“ im Papier-Dschungel, die Qualität stimmt nicht, Fachkräfte sind zu „teuer“…
  • Unzufriedenheit der Menschen: Zu wenig Raum zur Selbstverwirklichung, keine Mitbestimmung, kein Vertrauen, gefühltes „Ausbaden“ falscher Management-Entscheidungen, zu geringes Einkommen, Neid, Missgunst…
  • Unzufriedenheit mit oder in der Umwelt: Kriege, Hunger, Krankheit, Elend, Religion, Politik, Ehe 😉 , schlechtes Wetter…

“Unzufriedenheit” scheint zu dominieren. Es ist bereits bekannt: Unzufriedenheit blockiert (vgl. Hinterhuber, Erich Schmidt Verlag GmbH, 2004, Berlin. Ich behaupte, dass jeder Mensch Unzufriedenheit „beseitigen“ möchte. Wenn ich mich nicht mit meiner Unzufriedenheit beschäftige, bleibt Raum für vermeintlich sinnvollere Aufgaben. Sei es die Beschäftigung mit (für mich) neuen Themen, die Bearbeitung von Aufgaben in meinem persönlichen Gestaltungsraum oder der Lösung von Problemen. (Un-)Zufriedenheit lässt sich sicherlich nicht verordnen. Ebenfalls ist das Empfinden jedes Menschen unterschiedlich. Dennoch schafft der entsprechende Raum die Voraussetzung zur Entwicklung von Zufriedenheit. Alles Weitere ist Sache jeder einzelnen Person. Daher bedeutet für mich die Zusammenarbeit im 21. Jahrhundert:

  • Mehr Vertrauen zwischen Menschen. Vertrauen in die Erbringung von Leistung oder in das selbstständige Verfolgen von Zielen. Letztere müssen klar formuliert werden. Rückfragen und Zweifel sind notwendig, um Ziele zu verstehen.
  • Das Zugeständnis von Spielraum zur Erfüllung von Zielen. Sei es die Erteilung notwendiger Kompetenzen oder das Erlauben individueller Arbeitstechniken, Vorgehen oder Methoden. Es gibt Menschen, „die anders denken“. Das muss nicht immer schlechter sein als die eigene Vorstellung…
  • … aber auch nicht besser. Daher ist der offene Umgang mit Meinungsverschiedenheiten aus meiner Sicht ebenfalls essenziell. Eine andere Meinung muss kommuniziert und diskutiert werden können, ohne dass mit Konsequenzen gerechnet werden muss. Ein Fehler ist gleichzeitig eine Möglichkeit, besser zu werden und daher mindestens genauso „wertvoll“ und sehr wahrscheinlich eine nachhaltigere Verbesserung der „Weisheit“ als jedes gute Methoden-Poster.

    Mut...
    Mut…
  • Akzeptanz, nicht nur in Themen wie Gleichstellungsgesetzen oder auf Ebenen wie Skill-Matrix oder Stab-Linien-Organisationen. Ein Unternehmen besteht nicht nur aus Managern oder Arbeitern oder Technikern oder Reinigungspersonal oder Verwaltungen oder Projektleitern. Erst aus der Kombination entsteht eine erfolgreiche Unternehmung. Auch Freelancer, die mehrere Rollen in einer Person vereinen (müssen), akzeptieren die jeweils andere Rolle in sich. Die selbe Akzeptanz sollte in Unternehmen vorherrschen.
  • Kommunikation rundet alle vorab genannten Punkte ab. Vielmehr kann Kommunikation auch dazu genutzt werden, (die letzten) Ängste und Unsicherheiten zu eliminieren oder: Ursachen zu verstehen und neue, Angst verursachende Aspekte gemeinsam anzugehen.

Die Erfüllung der Punkte stellt sicherlich eine Herausforderung dar. Doch auch in meinem Umfeld bemerke ich, dass dies Schritt für Schritt geschieht. Die Erkenntnis ist (so glaube ich) bereits in vielen Köpfen vorhanden. Wir sollten daher nicht nur weiter darüber sprechen, sondern uns auch dementsprechend verhalten. Denn nicht jeder hat die Energie oder das Interesse Bücher oder Zeitschriften (oder Blogs) dazu zu lesen. Und die Erfahrung der Idee ist bei vielen mehr wert, als die Theorie.

 

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