Staubsaugen in der Toskana

Toskana – Inspiration, Ideen und Hintergründe auf der einen Seite. Pasta, Vino und sensationelles Wetter auf der Anderen….

Donnerstag:

Um 15:00 Uhr noch schnell ein Weißbier am Münchner Flughafen geschnappt und schon geht es ab nach Rom zum Papst. Aber nicht zum lieben Franziskus, sondern zum Papst für visuelle Protokolle: Rino Kuchenmüller. Wir waren voller Vorfreude und sehr gespannt, was uns bei unserem 2-tägigen Workshop in der Toskana erwarten würde. Ab Rom trafen wir nach einer 2-stündigen Autofahrt gegen 21:30 Uhr in unserer Unterkunft, dem Lupo Vecchio ein. Francesca und ihre Mutter bereiteten uns einen großartigen Empfang und riefen noch schnell bei einem nahe gelegenen Restaurant an (sogar für Italiener war es essenstechnisch schon spät), sodass wir nicht schon am ersten Tag verhungern mussten.

Freitag:

Nach einem frühen Frühstück im Örtchen Grilli, machen wir uns gegen 9.00 Uhr auf zu unserem Workshop. Dank der handgemalten Anfahrtsskizze fanden wir den – zugegebenermaßen nicht ganz einfachen – Weg zum Haus von Rino und Marianne. Da wären wir also im Reich der visuellen Protokolle. Nach dem herzlichen Empfang starten wir gleich mit Übung 1:  Jeder erzählt reihum eine Geschichte, die ihn in letzter Zeit bewegte und die restlichen 3 erstellen jeweils live ein visuelles Protokoll. Spannend war, wie unterschiedlich die Zeichenstile waren und welche unterschiedlichen Akzente pro Geschichte betont wurden.

  • Lernerfahrung 1: “Mehr Tiefe durch mehr Farbakzente”;
  • Lernerfahrung 2: “Weniger ist manchmal mehr”.

Das wurde dann auch gleich in der zweiten Übung, dem lustigen Begriffezeichnen umgesetzt!

Anschließend fragten uns die beiden nach unseren Erwartungen und unsere unverhohlene klare Antwort “Wir wollen Wissen absaugen!” brach endgültig das Eis zwischen den visuellen Protokollen und Visual Braindump. Die gegenseitig offene Art machte uns die weitere Zusammenarbeit sehr einfach.

Anmerkung: Wenn das “beim Papst” funktioniert, werden wir das natürlich beibehalten.

  • Lernerfahrung 3: Offener Austausch ist die Grundlage für Vertrauen.

Danach erstmal Essen! Wichtig und natürlich darf in der Toskana auch ein Gläschen Vino Bianco della Casa nicht fehlen.

Der Nachmittag startete mit dem ersten “Noticing”! Dem aktiven Wahrnehmen der Umgebung mit allen Sinnesorganen. Auf dem Anwesen der Beiden und in dieser Landschaft waren die 15 Minuten schnell vorbei und die Eindrücke wurden auf einem “Amulett”, sprich einem runden Zettel, festgehalten – wie übrigens auch die anderen Erkenntnisse pro Übung. Vorausgegriffen hier die

  • Lernerfahrung 4: Die ruhige Fokussierung mittels Noticing erhöht den späteren Zeichenfokus.

Wir werden zukünftig versuchen, diese Übung vor unseren Einsätzen beizubehalten.

Danach kam das “Visual-Pair-Recording” an die Reihe. Rino erzählte uns eine (etwas abgedrehte) Geschichte von einem karierten Uhu und wir zeichneten die Geschichte auf einen aufgerollten Papierbogen. Nach anfänglichen Abstimmungsproblemen bekamen wir das ganz ordentlich hin und so entstand das Protokoll einer Geschichte um besoffene Schotten, karierte Uhus und einen überdimensional großen Radiergummi. Im Gegensatz zu der Geschichte waren die Lernerfahrungen ganz und gar nicht abgedreht:

  • Lernerfahrung 5: Rahmen machen ein Bild wertvoll;
  • Lernerfahrung 6: Aktionismus trägt nicht zum Ergebnis bei;
  • Lernerfahrung 7: Manchmal ist “eigenes Zurückstecken” und Folgen eines vorskizzierten Zeichenstils der erfolgreiche Weg zum Ziel. 

Nach einem kleinen Imbiss tauschten wir noch jede Menge Erfahrungen aus und es war toll zu sehen, wie fasziniert die Altmeister von unseren Handwerksgeräten (den iPads) und unseren Ergebnissen waren. Hier und da gab es dafür noch ein paar Tipps gratis (zurück zu Lernerfahrung 3 🙂 )

Zum Abschluss des Tages, nahmen wir noch einen ganzen Berg an Büchern mit, die wir zur abendlichen Pizza/Vino della Casa Kombination durchblätterten.

Samstag:

Um 9.00 Uhr ging der zweite Tag los. Nach dem Noticing machten wir eine spannende Resonanzübung. Jeder zeichnete ein Bild über seine aktuellen Emotionen und schob es an seinen linken Nachbarn weiter. Dieser antwortete darauf ebenfalls mit einem Bild. Anschließend wurden die Ergebnisse ausführlich diskutiert. Die Übung zeigte uns im Wesentlichen zwei Dinge:

  • Lernerfahrung 8: Auch ohne erkennbaren Inhalt nehmen wir unterbewusst Inhalte war und bearbeiten diese. Die Wirkung von Bildern ist hier mal wieder unglaublich!
  • Lernerfahrung 9: Wir wurden uns erneut um unsere unterschiedlichen Stile bewusst. Weniger in Farbe und Form sondern in Empathie und Interpretation.

Nach einer Reise durch Rinos Steinkreis, in dem wir sehr viel über uns selbst und die unbewusste Verarbeitung von Information lernten, widmeten wir uns dem Thema Personen in Bewegung. Marianne stand uns Modell und wir zeichneten in max. 1 Minute ein Schnellporträt von Ihr. Zunächst mit unserer Zeichenhand, dann mit der “falschen” Hand und abschließend ohne auf das Blatt zu sehen. Die Ergebnisse waren erstaunlich.

  • Lernerfahrung 9: It’s all about dynamics;
  • Lernerfahrung 10: Standardmännchen sind nett, Massemännchen netter;
  • Lernerfahrung 11: Die “falsche” Hand führt zu einfacheren Bildern und damit zu klareren Aussagen. 

Nach dem Mittagessen (und Vino della Casa) zeichneten wir Timeline, also unsere gegenseitigen Lebensläufe auf eine Papierrolle. Zum Abschluss einen zweifarbigen Baum auf einer großen Leinwand unter der Sonne, an dem wir die zuvor gezeichneten Amulette aufhängten. Selbst hier gibt es noch eine

  • Lernerfahrung 12: Der gezeichnete Baum hilft uns, die Lernerfahrungen einzuordnen. Welche Elemente liegen uns, welche sind für uns noch nicht ganz greifbar. Die Art der Sortierung lässt sich in viele andere Bereiche übertragen.

PUUH! Wir haben viel erlebt und jede Menge Ideen und Inspirationen aus der Toskana mitgenommen aber das Wichtigste:

Wir hatten eine grandiose Zeit und waren begeistert von der Gastfreundschaft und der Offenheit von Rino & Marianne. Ganz zu schweigen davon ist Rino ein fantastischer Geschichtenerzähler. Die Mission Staubsaugen war ein voller Erfolg und wir haben jede Menge Ideen aus der Toskana mitgenommen, die wir in unsere Trainings, Recordings und Vorträge einfließen lassen werden. Uns bleibt also nur uns nochmals zu bedanken, Euch auch zu empfehlen die beiden in der Toskana zu besuchen und bis bald zu sagen!

Sonntag – Dienstag:

Das war der private Teil – nur so viel: Es gab noch den ein oder anderen Vino della Casa in der Toskana. 😉

——

Da es so viele Eindrücke gab, haben wir Euch eine kleine Fotogalerie angehängt.

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Viele Grüße

Christian & Daniel

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