Diesen Blogeintrag wollten wir schon vor einiger Zeit schreiben, denn wir denken, dass wir ein Modell zur Erlösrechnung entwickelt haben, welches es Wert ist geteilt zu werden. Das Modell, welches ich im Rahmen dieses Beitrags vorstelle, ist über zwei Jahre und etliche Iterationen gereift und regelt – wie wir denken fair – wie wir unsere Einkünfte verteilen. Da das ganze Modell etwas umfangreicher ist, werde ich zwei Blogartikel daraus machen. In diesem ersten Teil, erläutere ich das Grundmodell, die Einnahmen, sowie die Themen Grundsicherung, Rücklagen und Auszahlung. Im zweiten werde ich das Thema Ausgaben behandeln.
Grundlegendes
Wir Ihr ja wisst, sind wir eine 2-Mann Firma, wir denken aber, dass das Modell bis zu 5-10 Mitarbeitern problemlos skalieren sollte. Unsere Lösung basiert auf Google Spreadsheets, aber sie kann natürlich auch mit Excel oder Numbers umgesetzt werden. Zur Verwaltung unserer Belege und als Arbeitsvorrat verwenden wir Google Drive, als Buchhaltungssoftware verwenden wir die Cloud-Lösung von Fastbill. Nun aber los…
Einnahmen
Beginnen wir mit dem einfachsten Teil, den Einnahmen. Jeder von uns vermerkt in den Feldern B3 und B4 die Kunden, für die er Leistungen in diesem Monat erbracht hat. Die Netto-Beträge summiert er dann im Feld E auf. Im Feld A7 landen gemeinsame Netto-Umsätze. Der gesamte Netto-Monatsumsatz wird dann automatisch im Feld E7 angezeigt. In unserem Beispiel wären dies 9000.- Euro.
Steuern & Ausgaben
Um das Thema Steuern kommen wir leider auch nicht herum. Wir ziehen also von den Netto-Umsätzen zunächst die Gewerbesteuer ab. Da diese ortsabhängig vom sogenannten Hebesatz ist, muss der Wert von 490% für München ortsspezifisch angepasst werden. Sollte Euer Business nicht Gewerbesteuerpflichtig sein, könnt diesen Part natürlich weglassen.In Zeile E11 seht Ihr auf unser Beispiel mit 9000.- Euro einen steuerlichen Abschlag von 1544.- Euro. In Zeile E 12 seht Ihr nun den Umsatz abzüglich der Gewerbesteuer.
Aber natürlich haben wir auch Ausgaben, wie Reisen, Material und Bewirtung. Auch diese Kosten werden abgezogen. In Zeile E13 seht ihr jetzt das Ergebnis abzüglich der Ausgaben. Mehr zu den Ausgaben erfahrt Ihr demnächst im zweiten Teil des Artikels..
Rücklagen und Grundsicherung
im nächsten Block geht es darum vorzubauen. Da wir (leider) nicht immer davon ausgehen können, dass alles glatt läuft, legen wir Geld zurück. Zum Einen geht es darum Rücklagen zu bilden, zum Anderen darum Rücklagen zu bilden. Wir haben für jeden der Punkte 15% reserviert. Natürlich könnt Ihr diesen Wert nach Euren Bedürfnissen anpassen. Der Abzug erfolgt auf den Erlös nach Ausgaben und Gewerbesteuer (in unserem Beispiel auf 6019 Euro). In den Feldern B18 und C18 seht ihr die tatsächlich abgezogenen Werte. Im Feld E17 seht ihr den tatsächlichen Wert der Ausschüttung, der von den ursprünglichen 9000.- Euro in unserem Beispiel übrig bleiben.
Auszahlung
im letzten Schritt geht es darum, dass Geld fair zu verteilen. In unserem Beispiel die 53,33% der ursprünglichen Einnahmen (Feld B20).
Zunächst berechnen wir hierzu automatisch die Umsatzanteile für jeden pro Monat. Hierzu haben wir folgendes Modell angewandt:
- 50 % der Ausschüttung werden im gleichen Verhältnis ausgeschüttet
- die anderen 50% werden im Verhältnis der eingebrachten Nettoumsätze verteilt. Das heisst, würde in einem Monat nur Daniel Einnahmen machen, stünden im 75% der Auszahlungssumme zu.
In den Feldern C 22 und 23 sind die tatsächlichen Ausschüttungswerte verzeichnet.
Im Feld D 22 und 23 wird es spannend. Wir haben für jeden von uns ein Existenzminimum definiert. Sollte z.B. einer von uns nicht in der Lage sein, seine Miete zahlen zu können, wird der Grundsicherungstopf angefasst und hier soviel aufgefüllt, dass dieser Wert erreicht wird. In den Feldern E22 und E23 sind dann die tatsächlichen Auszahlungswerte.
Das war es zunächst mit dem ersten Teil….
Das gesamte Google-Sheet stellen wir Euch zur Verfügung, sobald wir den zweiten Teil erklärt haben.
Wir sind gespannt auf Eure Ideen und Rückmeldungen,
Daniel & Christian
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One thought on “Das faire Partnermodell – Erlösrechnung (Teil 1)”