Heute freuen wir uns ganz Besonders über einen Gastbeitrag von Nadja Petranovskaja. Nadja hat Ihre Beraterkarten wunderbar mit unserem Workshop-Canvas kombiniert – aber lest am Besten selbst:
Wenn wir als Berater/Trainer eine Anfrage bekommen, bei der es um einen individuellen, einmaligen Workshop geht, dann kann die Planung und Konzeption schon recht zeitraubend werden. Zeit, die wir a) nicht immer haben und b) nicht immer bezahlt bekommen.
Daher bin ich Christian Botta & Daniel Reinold sehr für das Workshop Canvas dankbar. Diese wunderbare Übersicht der relevanten Fragen drucke ich mir immer vor dem allerersten Kunden-Briefing aus. Was ich ganz besonders daran mag, ist die Tatsache, dass das Workshop Canvas mich an die wesentlichen Fragen erinnert, die ich dem Kunden im Gespräch stellen sollte.
- Warum findet das Ganze statt (was sind die Ziele?)
- Warum ist es mit diesem Workshop anders / besser als ohne? (was sind die Ergebnisse?)
- Wer nimmt teil? Was ist deren Motivation?
- Wo findet das Ganze statt?
- Was sollte ich noch beachten?
So ausgestattet mache ich in jedem Briefing Gespräch einen super professionellen Eindruck!
Nach dem Gespräch fülle ich die einzelnen Felder im Canvas aus. Meistens habe ich schon eine grobe Idee für den Ablauf. Wenn es dann zu der Methodenplanung kam, habe ich manchmal wirklich sehr lange gebraucht, die zahlreichen Bücher und Notizen durchzuschauen, um etwas für die Ansprüche des Kunden passendes zu finden.
Und weil es mir immer wieder auf den Geist ging, habe ich mir eines Tages kleine Karten zugelegt und dort immer wieder Methoden und Übungen notiert, die sich wunderbar in jedem Kontext machen und kein zusätzliches Material brauchen. Sprich, ich bin mega flexibel und kann bei Bedarf auch umswitchen.
Long Story short, aus den handgeschriebenen Karten sind jetzt 32 BeraterKarten entstanden. Ein “Survival Kit” nenne ich das – weil ich damit überall und jeder Zeit auf die Veränderungen in der Agenda eingehen kann.
Am Beispiel des Workshops für 14 Mitarbeiter aus Marketing und Vertrieb, bei denen es aktuell ordentlich knallt, habe ich einen folgenden Ablauf mit Hilfe der BeraterKarten in 5 Minuten geplant:
- Wir starten mit einer Standortbestimmung (Standogramm) zur aktuellen Frage
- Um Themen für den Tag zu sammeln und viele verschiedenen Aspekte aus unterschiedlichen Blickwinkeln besprechbar zu machen, sammeln wir diese mit Hilfe von “HoSoRiCha” (Hoffnungen, Sorgen, Risiken, Chancen) auf Klebezetteln in kleinen Gruppen und nehmen uns anschließend reichlich Zeit, einander zuzuhören.
- Falls das Thema Team – wie von der Führungskraft vermutet – tatsächlich ein Thema ist, kann ich diese mit Hilfe einer der beiden Team-Karten strukturiert bearbeiten. Sollte es aber nach der “HoSoRiCha” Runde auf etwas anderes hinauslaufen, lasse ich die beiden Modelle komplett weg und folge dem Flow der Gruppe, zum Beispiel, indem ich sie in Paaren nach draußen schicke – Walk the talk hat sich sehr bewährt, um Spannung aus einer geladenen Gruppe rauszunehmen.
- Nach dem Mittagessen könnten wir Flamingo und Pinguine spielen und schauen, ob die “auf einander rumpicken” Metapher etwas auslöst.
- Für die Handlungsorientierung habe ich immer gern “Circle of influence” im Petto. Besonders dann, wenn die Gruppe anfängt, Ausreden aufzulisten. Wir klären damit recht schnell, was wirklich unmöglich ist und wo sie bloß faul oder ängstlich sind und …
- schließen den Tag mit der Planung der nächsten Schritte ab. Das geht wunderbar mit dem “Starfish Modell” oder mit der “Skin in the game” Übung.
- Sollte diese methodische Planung nicht ganz passen, habe ich mir zwei zusätzliche Karten zur Seite gelegt, diese kann ich am Ende des Workshops spontan statt der anderen drei verwenden, um die Gruppe zu einem begeisterten handlungsmotivierten Abschluss zu moderieren.
Hier kannst du sehen, wie viel Information auf einer BeraterKarte vorhanden ist. Sollte die eine oder andere Übung dir unbekannt sein, kannst du diese in meisten Fällen googeln. Für das schnellere Finden der relevanten Ergebnisse habe ich auf manchen Karten einen Kurzlink eingefügt.
Bleibt nur noch, diese methodische Planung kurz auf dem Workshop Canvas zu notieren, und schon bin ich perfekt vorbereitet!
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Der Link zu dem Workshop Canvas: https://www.visual-braindump.de/role_model_canvas/
Und hier zu den BeraterKarten: https://petranovskaja.com/product/beraterkarten/
Link zu WonderCards, englische Version: https://www.kickstarter.com/projects/wondercards/wondercards-amazing-workshops-trainings-and-session
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